Modellieren experimenteller Kompetenz
Modelle zur Beschreibung experimenteller Fähigkeiten bzw. übergeordneter Strukturen wissenschaftlichen Denkens und Problemlösens liegen aus der fachdidaktischen Forschung vor (z. B. Hammann 2004, Mayer 2007). Diese Modelle wurden für fachdidaktische Grundlagenstudien entworfen. Es bleibt offen, inwieweit sie für Lehrkräfte für die Unterrichtspraxis handlungsorientierend sein können. Zudem berücksichtigen die Modelle aus Sicht der Autoren und des Fachsets Naturwissenschaften wichtige handlungsbezogene Aspekte von Experimentierfähigkeit, wie das Aufbauen eines Versuchs oder die Durchführung exakter Beobachtungen, nicht in ausreichendem Maße. Unter Bezugnahme auf die vorliegenden Modelle formulieren Schreiber, Theyßen und Schecker (2009) im Bereich der experimentellen Kompetenz 14 Fähigkeiten, die sie den drei großen Bereichen Planung, Durchführung und Auswertung zuordnen. Dabei wird der Bereich Durchführung explizit als wichtiges Kompetenzfeld ausdifferenziert und nicht etwa, wie bei Mayer (2007), als instrumenteller Fähigkeitsbereich weitgehend ausgegliedert. Die Arbeiten von Schreiber, Theyßen und Schecker (2009) wurden zum Ausgangspunkt für die Gestaltung des im Folgenden vorgestellten Modells experimenteller Kompetenz für die Unterrichtspraxis. Für unterrichtspraktische Anwendungen wurden die 14 Fähigkeiten zu sieben Fähigkeiten verdichtet. Für jede der Fähigkeiten wurden drei Niveaustufen formuliert.