Diese Doppelstunde ist für die Unterrichtskonzeption zentral.

  • Die Lernenden wissen, dass sich die Wahrnehmung von Risiken individuell unterscheidet.
  • Sie können den ersten Teil eines Modells zur Risikowahrnehmung zur Reflexion der eigenen Risikowahrnehmung einsetzen.
  • Sie verwenden physikalische Eigenschaften wie Aktivität oder Halbwertszeiten, um ihre Risikowahrnehmung zu reflektieren.
  • Strahlenarten
  • Aktivität und Halbwertszeit

Kurzübersicht

Ablauf

  • Ziel: Die Lernenden erhalten ein erstes Verständnis des Begriffs Grenzwert.
  • Aktivität:
    • Die Lernenden bearbeiten die ersten zwei Aufgaben des AB Helsinki.
    • Es folgt eine Sicherungsphase für den Grenzwertbegriff, da er im Laufe der Unterrichtsreihe immer wieder aufkommt.
    • An dessen Ende steht ein Merksatz:

      Grenzwerte dienen dem Schutz des Menschen vor zu großen Mengen gefährlicher Stoffe. Er sollte nicht überschritten werden. Wie groß ein Grenzwert ist, hängt von wissenschaftlichen Erkenntnissen ab.

  • Ziel: Die Lernenden führen eine erste intuitive Bewertung durch. Sie lernen dabei, dass Menschen bei gleichem Informationsstand unterschiedliche Entscheidungen treffen.
  • Aktivität:
    • Die Lernenden bearbeiten alleine Aufgabe 3 des Arbeitsblatts Helsinki (Dauer etwa 2-3 Minuten).
    • Anschließend ordnen sie sich entsprechend ihrer Entscheidung einer Ecke des Klassenraums zu. Die Lehrkraft benennt vorher welche Ecke, welcher Position entspricht.
    • Die Lernenden tauschen sich innerhalb ihrer Eckgruppe über die Gründe für ihre Entscheidung aus. (Dauer etwa 3 Minuten)
    • Die Lehrkraft öffnet das Gespräch: Die Gruppen begründen nacheinander ihre Position. Ziel ist es, dass die anderen Lernenden diese Entscheidung verstehen. Die Lehrkraft moderiert.
    • Bei der Begründung der Entscheidung ist darauf zu achten, dass sie sachgerecht, d.h. physikalisches Fachwissen verwendet wird, ist. Alternativen können erwogen – oder besser – gegeneinander abgewogen werden.
  • Ziel: Die Lehrkraft führt zwei Elemente der individuellen Risikowahrnehmung ein: erwartetes Ausmaß der Folgen und Einstellung bzgl. der Risikoquelle.
  • Aktivität:
    • Im Anschluss an die Diskussion führt die Lehrkraft die beiden Elemente der Risikowahrnehmung ein, um zu begründen wie solche unterschiedlichen Positionen zustandekommen.
    • Es werden sinngemäß folgende Merksätze formuliert:
      • erwartetes Ausmaß der Folgen:

        Je genauer die Folgen und ihr Ausmaß eingeschätzt werden können, desto bessere Entscheidungen lassen sich treffen.1

      • Einstellung bzgl. einer Risikoquelle:

        Eine positive Einstellung gegenüber einer Risikoquelle führt dazu, das sich daraus ergebende Risiko eher zu unterschätzen. Eine negativere Einstellung führt hingegen dazu, das Risiko eher zu überschätzen.

    • Daran anschließend, sollen die Lernenden ihre erste Bewertung in Hinblick auf das von ihnen erwartete Ausmaß der Folgen und ihrer Einstellung bzgl. der Risikoquelle hin reflektieren.
      Um die Lernenden dabei zu unterstützen, können ihnen folgende Leitfragen helfen:
      • Einstellung bzgl. Risikoquelle: „Welche Einstellung habe ich gegenüber Radioaktivität? Stehe ich ihr offen gegenüber oder lehne ich sie ab?“
      • Ausmaß der Folgen: „Habe ich mich so entschieden, weil ich nicht weiß, was diese erhöhte Cäsiumkonzentration bedeutet?“; „Würde ich anders entscheiden, wenn ich wüsste, dass diese Cäsiumkonzentration harmlos/gefährlich ist?“
  1. In diesem Kontext ist das Ausmaß der Folgen mit den erwarteten Schädigungen durch die erhöhte Cäsiumkonzentration verbunden.

  • Ziel: In dieser Phase sollen die Lernenden eine Bewertung zum Thema Radontherapie1 erarbeiten.
  • Aktivität:
    • Die Lernenden erhalten das Arbeitsblatt Radontherapie.
    • In der zweiten Aufgabe sollen die beiden Elemente der Risikowahrnehmung gefestigt werden.
    • Bei der Besprechung der Aufgabe soll explizit auf diese Punkte eingegangen werden.
  1. Nähere Informationen auf der Übersichtsseite zum Thema Radontherapie.

  • Ziel: Insbesondere das Arbeitsblatt Radontherapie lässt viele Fragen hinsichtlich der Gefährlichkeit von Radioaktivität offen. Dies dient der Überleitung zur nächsten Unterrichtseinheit
  • Aktivität: Die Lehrkraft führt an:
    • Vergleich der Gefährlichkeit unterschiedlicher Quellen ist bisher nicht möglich. Es könnte sein, dass das Cäsium über Helsinki gefährlicher ist, als eine Radontherapie, es könnte aber auch anders sein.
    • Welche Schäden durch die Exposition ionisierender Strahlung entstehen können, wird geklärt werden.
    • In der nächsten Stunde wird die biologische Wirkung von Radioaktivität behandelt. Damit ist es möglich, die Gefahr besser einzuschätzen.

Letzte Änderung am 18.08.17, 10:34